Schulgeschichte

Kleine Geschichte des Schulwesens
in Ober- und Untereggingen

Schon früh in der Geschichte wurde in den beiden Gemeinden Ober- und Untereggingen Wert auf eine schulische Ausbildung der Kinder gelegt. Zwar wurden in der Hauptsache rechnen, lesen, schreiben und die Kenntnisse der katholischen Religion vermittelt, doch sorgten die Gemeindeväter jeweils für die Möglichkeit der Kinder im Rahmen eines Unterrichts diese Kenntnisse zu erlangen.

Die Schule in Untereggingen wurde in einem Protokoll vom 22. Februar 1614 erstmals erwähnt. In diesem Protokoll genehmigt der Gemeinderat dem damaligen Schulmeister wegen seiner Armut zwei fertel Kernen. Für die Zeit des dreißigjährigen Krieges sind keine Unterlagen über die Schulischen Verhältnisse zu finden. Erst wieder für die Zeit zwischen 1656 und 1677 zeigen die Gemeinderechnungen die Entlohnung eines Magisters mit 2 fertel Kernen auf. Nach der großen Brandkatastrophe von 1677 gab es bis zum Jahr 1679 keinen Unterricht.

Der Unterricht wurde meist in den Wohnstuben der Magister oder Schulmeister vorgenommen. Meist nur im Winter, denn die Kinder mussten in der elterlichen Landwirtschaft helfen oder waren bereits im Kindesalter an andere Landwirtschaftliche Betriebe als Kleinmagd oder Hütebuben verdingt.

Anfang des 17. Jahrhundert wurden die Gemeinden öfters mit behördlichen Verordnungen aufgefordert, die schulischen Verhältnisse zu ordnen und für geregelten Unterricht zu sorgen. Dies stellte die Gemeinden meist vor große finanzielle Schwierigkeiten. In den Jahren 1746 bis 1768 befand sich die Schulstube für Untereggingen noch im Hause des „Schuhjohannes“, heute Stühlinger Straße Nr. 9. Ab 1768 bis 1801 wurde Unterricht im Haus des Andreas Wirth, im „hinteren Winkel“, heute Rathausstraße 7 gehalten. Danach fand der Unterricht bis zum Jahr 1832 im Haus des Jacob Intlekofer (heute Waldshuter Straße 2) eine Schulstube eingerichtet. Diese wurde durch die wachsende Zahl der Schüler zu klein und so erbaute die Gemeinde ein Schulhaus mit Raum für Rathaus und Lehrerwohnung. (Heute Hallauerstraße 4). Im Jahr 1956 wurde auf dem Berg oberhalb der Kapelle ein neues Schulhaus mit zwei Lehrerwohnungen, einem Volksbad und einer Schulküche erbaut.

Die älteste Erwähnung der Schule in Obereggingen stammt aus einem Protokoll aus dem Jahr 1775. Dort wird ein Gregorius Schlatter als Schulmeister erwähnt. In welchem Haus der Unterricht stattgefunden hat, ist jedoch nicht ersichtlich. Erst Anfang 1800 wurde von der Gemeinde ein Gebäude errichtet, welches als Schul- und Rathaus genutzt wurde. Beim großen Dorfbrand im Jahr 1854 wurde dieses Gebäude zwar beschädigt, blieb aber stehen und im Jahr 1886 wurde es umgebaut und erweitert. Im unteren Teil wurde eine Schulstube eingerichtet, darüber eine Wohnung für den Lehrer. Daneben direkt angebaut war das Rathaus mit einem Archiv.

Im Jahr 1958 wurde am Ortsrand von Obereggingen Richtung Mettingen ein neues Schulgebäude mit Lehrerwohnung errichtet.

Zum Schuljahresbeginn im Jahr 1967 wurden die Schulen beider Gemeinden auf freiwilliger Basis zusammengeschlossen. Es wurde ein neuntes Schuljahr eingeführt. Die Schüler des ersten bis vierten Schuljahres besuchten die Schule in Untereggingen und die Schüler der fünften bis achten Klasse die Schule in Obereggingen. Die Schüler der neunten Klasse gingen zuerst nach Stühlingen, dann nach Wutöschingen in die Hauptschule.

Die Hauptschule in Obereggingen wurde mit dem Ende des Schuljahres 1978 aufgelöst und seither besuchen die Hauptschüler den Unterricht in Wutöschingen.